Klassische bAV vs. Smart Pension: Warum wir Altersvorsorge neu denken müssen
Die betriebliche Altersversorgung (bAV) gilt seit Jahrzehnten als stabile zweite Säule des deutschen Rentensystems. Doch klassische Modelle stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Alexander Siegmund, Gründer und Geschäftsführer der KPM Pensions & Benefits GmbH, erklärt, warum es Zeit ist, die Altersvorsorge neu zu denken – realistisch, effizient und fair.Klassische Versicherungsmodelle: Stabil, aber starr
Die meisten Arbeitnehmer:innen kennen die bAV über klassische Versicherungsprodukte wie Direktversicherung, Pensionskasse oder Pensionsfonds. Sie sind etabliert und gelten als Standard – doch ihre Strukturen sind oft wenig effizient. Versicherer kalkulieren häufig mit Lebenserwartungen bis zu 126 oder sogar 130 Jahren. Dadurch müssen Unternehmen und Beschäftigte fast doppelt so viel Kapital aufbringen, um dieselbe Zielrente abzusichern. Für eine Monatsrente von 1.000 Euro werden in klassischen Modellen bis zu 450.000 Euro Kapital benötigt. Das treibt die Kosten in die Höhe – ohne den realen Bedarf zu treffen. Zudem verfällt das Kapital häufig, wenn ein Mitarbeitender kurz vor oder zu Beginn des Rentenbezugs verstirbt – es geht an den Versicherer verloren, anstatt im Unternehmen zu verbleiben.Die unterschätzte Unterstützungskasse
Die Unterstützungskasse ist einer der ältesten und zugleich flexibelsten Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung. Sie ermöglicht es Unternehmen, individuelle und kapitalgedeckte Versorgungssysteme aufzubauen – unabhängig von starren Versicherungsstrukturen. Allerdings stammen die steuerlichen Grundlagen noch aus der Nachkriegszeit: Ein Rechnungszins von 5,5 % und Vervielfältiger aus dem Jahr 1946 erschweren eine moderne Dotierung. Dadurch können Unternehmen steuerlich weniger zurücklegen, als real notwendig wäre – obwohl die Unterstützungskasse an sich ein hocheffizientes Modell ist.Smart Pension by KPM – moderne Altersvorsorge neu gedacht
Hier setzt das Konzept Smart Pension by KPM an. Es wurde entwickelt, um die Schwächen klassischer bAV-Modelle zu beheben und Unternehmen eine faire, transparente und realistische Lösung zu bieten. Das Grundprinzip: Statt mit Lebenserwartungen bis 130 Jahre zu rechnen, endet die Planung bei einer realistischen Kalkulation von rund 94 Jahren. Dadurch sinkt der Kapitalbedarf um etwa die Hälfte. Für eine Zielrente von 1.000 Euro monatlich werden bei Smart Pension rund 240.000 Euro Kapital benötigt – statt 450.000 Euro. Im Todesfall bleibt das Modell fair: Verstirbt ein Mitarbeitender, bevor die volle Rente ausgezahlt ist, verbleibt das Restkapital im Unternehmen. Es kann für andere Mitarbeitende verwendet oder zur Stabilisierung bestehender Zusagen eingesetzt werden. So profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen.„Versicherer kalkulieren mit dem Tod – wir kalkulieren mit dem Leben.“ – Alexander Siegmund, KPM Pensions & Benefits GmbH
Praxisbeispiel: Zwei Wege zur gleichen Rente
Ein mittelständisches Unternehmen möchte seinen Beschäftigten eine zusätzliche Betriebsrente von 1.000 Euro monatlich ermöglichen. Klassisches Versicherungsmodell:- Erforderliches Kapital: ca. 450.000 Euro pro Person.
- Verstirbt die Person frühzeitig, geht das Restkapital an den Versicherer verloren.
- Erforderliches Kapital: ca. 240.000 Euro pro Person.
- Bei frühem Tod bleibt das Kapital im Unternehmen und stärkt die Versorgung anderer Mitarbeitender.
Transparenz und Effizienz für den Mittelstand
Während klassische Produkte oft intransparent und von Provisionen getrieben sind, setzt Smart Pension auf digitale Prozesse und Nachvollziehbarkeit. Die Verwaltung ist so einfach wie Onlinebanking – ein entscheidender Vorteil, besonders für KMU, die sich weniger Bürokratie wünschen. Zudem erfüllt Smart Pension die politischen Ziele nach Entbürokratisierung und Digitalisierung der bAV. Es nutzt bestehende Strukturen, macht sie effizienter – und bringt die betriebliche Altersvorsorge in die Moderne.System im Wandel – Zeit für ein Umdenken
Die betriebliche Altersversorgung steht an einem Scheideweg. Klassische Versicherungsprodukte sind teuer, starr und oft ungerecht. Unterstützungskassen sind bewährt, werden aber steuerlich benachteiligt. Mit Smart Pension bietet KPM ein Modell, das die Lücke schließt: realistisch kalkuliert, effizient umgesetzt und fair für beide Seiten – Arbeitgeber wie Arbeitnehmer. Wenn die Politik endlich die passenden Rahmenbedingungen für alle Durchführungswege schafft, könnte die bAV vom „schlafenden Riesen“ zur tragenden Säule für Millionen Beschäftigte werden.Autor: Alexander Siegmund, Geschäftsführer der KPM Pensions & Benefits GmbH Quelle: experten.de, September 2025

